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Sonntag, 26. Mai 2019

mon ami Basti

Basti und ich - die mit denen alles begann... Als das Projekt für elektronische Musik 2009 startete, waren wir beide die, die den Veranstaltungen ihren Namen gaben. Und die zelebrieren wir bis heute: Basti&ich hören Musik. Ein wenig hat er sich aber schon verändert, unser Mitbegründer. Er sieht ein bisschen aus wie geteert und gefedert. Und um sein ungepflegtes Äußeres zu kaschieren, das im Laufe der vielen Jahre zwangsläufig durch zu viel gefeierte Stunden und zu viel Tanzspaß entstanden ist, hat er sich eine goldene Schale zugelegt. Passend wieder zum Thema GOLD, das die erste unserer diesjährigen Veranstaltungen prägte. 


© Tobias Binderberger




Freitag, 24. Mai 2019

grande gueule

© Tobias Binderberger

Große Köpfe hatten wir schon, Klappen aber noch nicht. Unsere ist aber keine, hinter der nichts steht - gerade im Gegenteil. Der "Klappi", den Du hier siehst, stellt Fafner dar, eine Figur des Ring des Nibelungen von Richard Wagner, der sich durch den Ring und seinen Zauber in einen Drachen verwandelt. Hätte er mal lieber die Finger davon lassen sollen. Es ist eben nicht alles Gold, was glänzt oder in diesem Fall sollte es wohl eher heißen, auch an Gold kann man sich die Finger schnell verbrennen. Wer habgierig ist und kein Maß findet, der läuft Gefahr, sich in ein Ungetüm zu verwandeln. Bei Fafner geht das Ganze sogar so weit, dass er seinen eigenen Bruder Fasold erschlägt und nur noch Augen für seinen Schatz hat. 

Mittwoch, 22. Mai 2019

jeu de cache-cache

© Tobias Binderberger
Der Dickkopf in seiner ganzen Pracht - ein ganz schön hitziges Köpfchen. Ein bisschen Farbe steht unserem Freund hier nicht schlecht zu Gesicht und simuliert außerdem eine einheitliche Materialität - so kommen auch die Puristen unter euch auf ihre Kosten. Und das Versteckspiel ist garantiert. Trägt man ihn nämlich so, wie der Adonis auf dem Foto, verhüllt die imposante Erscheinung das, was sich unter ihr verbirgt, vollkommen. Und trotzdem hat die Trägerin oder der Träger den vollen Durchblick - dank der gleichförmigen Sehschlitze, die den Hals des Dickkopfs zieren und den Betrachter des Riesen in die Irre führen - der dahinter kaschierte kleine Kopf wird quasi unsichtbar. Die Grundform dieses Kerlchens ist übrigens die gleiche, wie beim letzten Exemplar und zeigt, dass der Gestaltungsvorgang völlig verschiedene Gesichter zutage fördern kann - wie das bei Zeugungen eben so ist - jedes Geschöpf ist anders. Dabei liefern kleine Veränderungen in der Bearbeitung der Oberfläche oder die Wirkung des Zufalls, der immer ein bisschen seine Finger im Spiel hat, ganz andere Ausdrücke. Und das führt wiederum dazu, dass dem eigentlich "toten" Material Leben eingehaucht, eine Stimmung auf das riesenhafte Gesicht gezaubert wird. Wenn dann noch der Träger zu tanzen beginnt, ist die Verwandlung komplett.

Sonntag, 19. Mai 2019

tête de bois

Manchmal muss man einfach seinen Dickschädel durchsetzen. Ganz klar. Mit dem Kopf durch die Wand, einfach mal durchboxen. Um was entstehen zu lassen, braucht es das manchmal und hat sich hier buchstäblich in Form gegossen. Der Dickkopf ist einer von dreien, der für die Inszenierung einer von mir initiierten Veranstaltung für elektronische Musik entstanden ist. Techno - um es direkt zu sagen. Ein paar Mal im Jahr leben wir sozusagen in und um Techno und inszenieren dafür kleine, aber dafür umso feinere Feiern des technoiden Sounds und des Gefühls, das dazu gehört. Das Thema der letzten dieser Zusammenkünfte war GOLD, damit verbunden ein Hinweis auf ein Meisterwerk der Musik und des Musiktheaters - der Ring des Nibelungen. Viele Bestandteile der Veranstaltung waren eng mit der Handlung der Oper verbunden und wichtige Geschichten fanden Anklang - im wahrsten Sinne. Den fertigen Kopf kann man aufsetzen und damit durch die Nacht tanzen, sich ganz dem Klang hingeben, im Schutz der Maske eine neue Identität annehmen und sich ganz frei damit fühlen.

© Tobias Binderberger